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VMware-Debatte: Sollten Unternehmen umdenken?

VMware-Debatte: Sollten Unternehmen umdenken?

 

Ein Gespräch mit Reto Fallegger, Solutions Architect Data Management, BNC AG

Warum ein einheitliches Datenmanagement

jetzt wichtiger ist als je zuvor

In der heutigen IT-Landschaft ist kaum noch Platz für etwas anderes als Diskussionen über aufkommende Technologien wie AI/ML, Cloud, Security, Big Data, und Green IT. Dennoch ist es eine aktuelle Übernahme, die nun für Wirbel sorgt und viele Unternehmen hinsichtlich der zukünftigen IT-Ausrichtung beeinflusst: Broadcom's Übernahme von VMware.

Für einige Unternehmen wirkt die Akquisition beunruhigend und ist mit Unsicherheiten, Sorgen über Preissteigerungen und komplizierter Kommunikation verbunden – Herausforderungen, die sie nun bewältigen müssen. Andere Unternehmen hingegen sehen in dieser Situation die Chance, ihre Daten- und IT-Architektur kritisch zu überdenken und möglicherweise neu auszurichten. In diesem Interview mit Reto Fallegger, Solutions Architect Data Management bei BNC, diskutieren wir mögliche Vorgehensweisen.

 

Welche Strategien sollten IT-Entscheidungsträger in Anbetracht des stetigen Unternehmenswandels verfolgen?

«Die IT- und Datenarchitektur muss proaktiv und umfassend gestaltet werden, um Unabhängigkeit zu wahren und Datenhoheit sicherzustellen»

_Es ist essentiell, dass wir nicht nur auf kurzfristige Herausforderungen reagieren, sondern vielmehr die IT- und Datenarchitektur als Ganzes betrachten. Dazu gehört, sich zu überlegen, wie wir langfristige Abhängigkeiten vermeiden und die Kontrolle über unsere Daten behalten – einer der wertvollsten Vermögenswerte eines Unternehmens. Ein Beispiel dazu ist, die Überarbeitung der Datenablage-Infrastruktur hin zu einer modernen und hybriden Umgebung. Eine andere Situation bildet die Erweiterung des Applikations- / Serviceportfolios mit verschiedenen Pfeilern zur optimalen Platzierung der Services. Die Strategie sollte also nicht zwingend «cloud-first» lauten, sondern eher «service-optimized placement».

 

 

Wie kann man eine IT-Infrastruktur gestalten, ohne in die Falle von Abhängigkeiten zu tappen?

«Eine flexible IT-Infrastruktur anstreben, die effiziente Arbeitslastverteilung mit einem nahtlosen Datenfluss kombiniert»

_Eine flexible Infrastruktur ist das Fundament einer agilen IT. Durch das Verteilen von Workloads und das Optimieren der Ressourcen schaffen wir Kapazitäten, Flexibilität und Effizienz. Parallel dazu gilt es, den Datenfluss so zu organisieren, dass Informationen nahtlos zwischen Prozessen und Systemen fliessen können. Dies steigert nicht nur die Wiederverwendung von Daten, sondern verhindert auch die Bildung isolierter Informationsinseln, sogenannter Datensilos. Unsere Zielsetzung ist es, eine nahtlose Integration und Nutzbarkeit der Daten über sämtliche Plattformen und Anwendungen hinweg zu erreichen, um Unternehmensprozesse zu optimieren und die Wertschöpfung zu maximieren. Das startet bei einer universellen Data Management Plattform, welche hybride Szenarien und Plattformen unterstützt und führt weiter zu umfassenden Workload-Management Umgebungen. Ganz nach dem Prinzip «PLAN-BUILD-RUN».

 

 

Was ist die Vision von BNC in Bezug auf die Herausforderungen, die eine Akquisition wie die von VMware durch Broadcom mit sich bringt?

«Wir bringen Geschäftsanforderungen, Unternehmensstrategie, Optimierungspotenziale sowie verfügbare Ressourcen- und Skills Management in Einklang»

_Bei BNC verstehen wir, dass eine erfolgreiche IT- und Datenarchitektur nicht nur technische Aspekte umfassen soll, sondern eng auf die Geschäftsziele und verfügbaren Ressourcen abgestimmt sein muss. Dazu gehören das Zusammenführen von geschäftlichen Anforderungen mit der Unternehmensstrategie und das Identifizieren von Optimierungspotential, um Ressourcen effektiv einzusetzen und die Fähigkeiten des Unternehmens zu maximieren. Moderne IT-Architekturen müssen zudem adaptiv sein, um Daten dynamisch zu verwalten und deren Wiederverwendung (z.B. zur Analyse oder für Vorhersagen) zu erleichtern – all das mit dem Ziel, eine reaktionsschnelle Unternehmensentwicklung zu fördern und die Organisation auf künftige Herausforderungen vorzubereiten. Bei BNC berücksichtigen wir umfassend die Bedürfnisse unserer Kunden bei der Architekturentscheidung und lassen eine Vielzahl von Faktoren einfliessen. Dazu gehört unter anderem die ganzheitliche Betrachtung einer Plattform, einschliesslich Wartbarkeit, Verwaltung und Integration in bestehende oder zukünftige Ökosysteme, nicht nur die Kosten für Lizenzen und Abonnements.

 

 

Cloud oder On-Premises – welchen Stellenwert hat diese Entscheidung heute und wie sollte eine zukunftsorientierte IT- und Dateninfrastruktur aussehen?

«Die Entscheidung zwischen Cloud und On-Premises-Lösungen sollte nicht isoliert betrachtet werden»

_Bei der Wahl zwischen Cloud- und On-Premises-Lösungen ist es wichtig, eine integrierte Sichtweise anzunehmen. Hybridlösungen können oft eine gute Wahl sein, da sie das Beste aus beiden Welten kombinieren, indem sie die Schnelligkeit und Erweiterbarkeit von Cloud-Services mit der Robustheit und Sicherheit von On-Premises-Systemen vereinen. Die Herausforderung liegt darin, eine IT-Infrastruktur zu gestalten, die nicht nur den kurzfristigen Bedürfnissen gerecht wird, sondern auch langfristige strategische Flexibilität und Erweiterbarkeit garantiert. Dadurch können Unternehmen innovationsfreudig bleiben, während sie gleichzeitig die volle Kontrolle über ihre kritischen Daten und Systeme behalten. Zur umfassenden Betrachtung des zu wählenden Workload-Placements im Rahmen der Architekturdiskussion nehmen wir Indikationen zu verfügbaren Ressourcen und Skills sowie die Integration in bereits vorhandene und zukunftsfähige Umsysteme zur Hand.

 

 

Welche Alternativen zu VMware vSphere sollten Unternehmen in Betracht ziehen, und warum?

«Es gilt, Betriebsmodelle zu entwickeln, die zukunftssicher sind und gleichzeitig hohe Flexibilität und Skalierbarkeit bieten, anstelle eines einfachen Systemaustauschs aufgrund gestiegener Kosten»

_Die Wahl der passenden Virtualisierungstechnologie ist entscheidend für die zukünftige Ausrichtung der IT-Infrastruktur. Alternativen wie Microsoft Hyper-V, RedHat OpenShift Virtualization, Proxmox Virtual Environment und KubeVirt repräsentieren unterschiedliche Philosophien der Virtualisierung und bieten jeweils eigene Vorteile, die von spezifischen Anwendungsfällen und Unternehmensbedürfnissen abhängen. Eine durchdachte Auswahl dieser Technologien ermöglicht eine massgeschneiderte Modernisierung der IT-Landschaft. Die vorhandenen Ressourcen, bereits festgelegte Eckpfeiler der IT-Architektur (z.B. Backup-Umgebung, Monitoring-Umgebung, Automatisierungsplattform etc.) oder verfügbares Know-How beeinflussen diese Entscheidung wesentlich. Zudem hat eine Unternehmung oftmals Kernapplikationen im Einsatz, für welche die Hersteller gewisse Plattformen zertifizieren. All diese Gedanken und Rahmenbedingungen beeinflussen die Wahl der Virtualisierungstechnologie. Weiter sollte die Virtualisierungs-Plattform als ein Eckpfeiler der Workload-Placement-Strategie angesehen werden – andere Elemente sind Cloud-Services, externe Partner und Applikations-Modernisierungs-Plattformen basierend auf Technologien wie Kubernetes.

Der Kerngedanke sollte dabei nicht nur der reine Ersatz bestehender Systeme sein, sondern ein tiefgreifender Wandel hin zu effizienteren, skalierbaren und agileren Betriebsmodellen. Das bedeutet, traditionelle IT-Umgebungen so zu überarbeiten, dass sie Vorteile der Cloud-Agilität, bessere Automatisierungsmöglichkeiten und flexiblere Data Management-Lösungen in sich vereinen. Dadurch wird eine solide Grundlage für die Bewältigung zukünftiger Geschäftsanforderungen und die schnelle Anpassung an Marktveränderungen geschaffen.

 

 

Abschliessender Rat an Unternehmen, die momentan vor diesen Herausforderungen stehen?

«Wir sehen Unsicherheiten als Chance zur ganzheitlichen Weiterentwicklung»

_Unser Rat bei BNC ist, die Situation als Chance zu betrachten. Unternehmen sollten die aktuelle Unsicherheit als Ansporn nutzen, um ihre IT- und Datenarchitektur ganzheitlich weiterzuentwickeln. BNC unterstützt Entscheidungsträger dabei, die richtigen Schritte zu identifizieren und umzusetzen, sodass ein Unternehmen auch in Zukunft innovativ und wettbewerbsfähig bleibt. BNC kann dabei über den gesamten Prozess als Begleiter, Unterstützer und Umsetzer zur Seite stehen.

 

Reto Fallegger

Solutions Architect Data management, BNC AG

Reto Fallegger ist seit 2007 im IT-Bereich tätig und seit Januar 2021 Teil von BNC. In seiner früheren Tätigkeit hat er IT-Projekte eines weltweit tätigen Industrieunternehmens belgeitet und dessen IT-Architektur wesentlich mitgestaltet. Zentralisierungsprojekte, sich ändernde Geschäftsanforderungen und die Vereinbarkeit von sozialen und technischen Themen waren wichtige Bestandteile der täglichen Arbeit. Bei BNC unterstützt Reto unsere Kunden im Bereich Data Management und hilft, die Architektur sowie den kommenden Herausforderungen nachhaltig zu begegnen. Der Kontakt mit Kunden und die Diskussion möglicher Lösungsansätze liegen Reto sehr am Herzen.

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